Georg danzer

Traurig aber wahr

Georg danzer
daß der mensch a kretzn is

hinterlistg feig und mies

daß der beste freund di linkt

daß es wo ma hinriacht, stinkt

daß a frau nur frei sein kann

wann`s ned abhängt von an mann

daß a kind betrogen wird

dadurch daß`s erzogen wird

daß da starke `n schwachen schluckt

und die faust die hand zerdruckt

traurig aber wahr



daß die ungerechtigkeit

täglich mehr zum himmel schreit

daß a so ned weitergeht

aber wie,des wissma ned

daß si d`an in magn verderbn

und die andern hungers sterben

daß die grausamkeit regiert
und daß`s immer schlimmer wird
daß die wöd im dreck darstickt
und daß des nur an uns liegt
traurig aber wahr
traurig aber wahr

daß der mensch gern guat sei möcht
hilfreich, edel und gerecht
daß in ihm ein engel steckt
und er nur den teufel weckt
daß er a gewissen hast
das ihm nie des falsche rat
daß er aber drüber lacht
und erst recht des falsche macht
und daß i tiaf in mir drin
söwa so ein oaschloch bin
traurig aber wahr
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