Juliane werding

Großstadt-indianer

Juliane werding
Das Land war groß genug für ein freies Leben,
Roter Mann
Da kamen eines Tages viele Schiffe übers Meer,
Brachten den weißen Mann
Er nahm sich dein Land, alles Gold, was er fand,
Er rodete den Wald
Wenn das Feuerwasser einmal nicht seine Wirkung tat,
Raubte er mit Gewalt.

Dein Volk sprach mit den Göttern und verlangte Rache
Am weißen Trunkenbold
Doch was waren schon Pfeil und Bogen gegen
Die Kugel aus einem Colt.
Der weiße Mann besiegte deine tapf'ren Krieger
In erbarmungslosem Kampf
Und bald darauf fuhr er auf Schienen durch das Land
In einem schwarzen Roß aus Dampf.

Hey, hey, hey, Großstadt-Indianer
In deinem bunten Kaftan, wohin willst du geh'n?
Die Zeit dreht nicht zurück, Großstadt-Indianer,
Ein Joint bringt keine Freiheit, kannst du das verstehn?

Wo früher einmal deine Zelte standen
Stehen Türme aus Beton
Wo früher einmal Lagerfeuer brannten,
Gibt es heute Gas und Strom.
Am Himmel fliegen große Eisenvögel
Donnernd um die Welt.
Die Fische im Fluß kann man längst nicht mehr jagen,
Sondern kaufen und bezahlen mit Geld.
Das letzte, was dir blieb, war der Straßenrand
Zwischen Silberschmuck und Pfeifen,
Die Leute kauften wie verrückt diese Sachen
Und konnten dich doch nicht begreifen
Jeder wollte einen Hauch Romantik,
Ein Stück von der Attraktion.
Bald gab's das Zeug viel billiger im Kaufhaus, und für dich
Gab es nichts mehr zu tun.

Hey, hey, hey, Großstadt-Indianer
Die Berge sind aus Mauern, die Prärie ist nicht mehr grün
Zu deinem Wigwam führt ein Fahrstuhl, Großstadt-Indianer,
Die Träume kosten Eintritt, der Wind riecht nach Benzin.

Hey, hey, hey, Großstadt-Indianer
In deinem bunten Kaftan, wohin willst du geh'n?
Die Zeit dreht nicht zurück, Großstadt-Indianer,
Ein Joint bringt keine Freiheit, kannst du das verstehn?

Encontrou algum erro na letra? Por favor envie uma correção clicando aqui!