Nocte obducta

Verderbnis

Nocte obducta
Die Pestmaske zieht grinsend voller Hass und Hohn von Haus zu Haus
Die Felder liegen brach, der Totenacker speit die Leichen aus

Der Winterwind liebkost verträumt Gerippe, fahles, gift’ges Fleisch
Was einst war voller Lust und Wärme, kranker Ratten ekl`er Fraß
In kleinen, kalten Kinderzimmern schaukeln morsche Schaukelpferdchen
Einsam und bewegt vom Wind, der weht durch das gebroch`ne Glas

Stinkend zieht ein Totenmond, der Schnitter kratzt an jeder Tür
Die Fäulnis kriecht in alle Stuben, wartet in den klammen Betten
Nachbarn grüßen leeren Blickes, starr, verrenkt im Straßenschlamm
Ein Gottesdiener röchelt ein Gebet, um Hoffnung sich zu retten

Verderbnis …
… zieht jäh durch eure stillen Straßen
Steifgefror’ne kleine Leichen schmücken euren stolzen Graben
Entlegene Gehöfte modern faulend und verlassen
Schnee weht weiß ins Siechhaus auf den Schwingen schwarzer Raben.

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