Antikörper

Diese stadt

Antikörper
Einsam schlendre ich fremde Straßen entlang
den Blick gerichtet auf den Sonnenuntergang
kein Gesicht, das mir irgendwie bekannt
nur die Frage: "Was fang ich bloß mit mir an?"
Mit der Zeit führt mein Weg mich auf die Reeperbahn
die Suche endet erst einmal im Seemansgarn
das ganze Schema habe ich so satt
oh wie prostituiert ist diese Stadt!

Ich würd` so gern abhauen, wenn`s möglich wär`
doch jeder mir bekannte Weg führt mich wieder her
was soll schon sein, Schlafen kommt nicht in Frage,
solang` bis ich`s nicht mehr ertrage.

Ich seh` Plastikgesichter ihre Kreise zieh`n
jedes Wochenende der Gedanke, dem zu entfileh`n
der abartige Geruch schimmelnden Drecks
wird vom süßen Massenduft nur schwach verdeckt.
Leicht bekleidet halten Regenschirme ihren Blick
auf der Suche nach dem nächsten lukrativen Fick
Ich kann Schlafsäcke in Hauseingängen seh`n
neben denen leere Schnapsflaschen steh`n

Ich würd` so gern abhauen, wenn`s möglich wär`
doch jeder mir bekannte Weg führt mich wieder her
was soll schon sein, Schlafen kommt nicht in Frage,
solang` bis ich`s nicht mehr ertrage.

Blutend liege ich auf dem Hans-Albers-Platz
dafür haben HSV-Hools ihren Spaß gehabt
und so schlepp ich mich nach Haus im Morgengrauen
wie so oft die ganze Scheiße neu verdauen.

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