Bergthron

Geistesreise

Bergthron
Der Rauch des Feuers steigt träge, hier, wo's Sonnenlicht füllt,
aufwärts durch den Himmelsblick vom hohen Zelt.
Getränkt von meinem Zauber, raunt er, dick und schwer,
ein murmelndes, ein trommelndes, ein unheimliches Meer.
Asche an die Finger, Asche ins Gesicht, Asche auf die Zeit,
der Blick nach innen, seh ich jetzt so weit.
Schau auf die Eises-Steppe, zu dem weißen Ren,
scharrt feurig mit den Hufen, fordert mich zu gehn.
Auf seinem Rücken trägt es mich dann fort,
über weites, flaches Land, durch des Schneegestöbers Hort.
Weiter, immer weiter, bis ans Ende vom geliebten Erdenrund,
dort, wo die bösen Berge stehn, hinein in ihren dunklen Schlund.
Unterwelt - ohne Licht, doch treff ich hier nieder,
all die toten Brüder und Schwestern meines Stammes wieder.
Feuer wärmt mich, doch ist die Unterwelt nicht ein garstig kalter Ort?
Bin wohl schon wieder fort?

Murmelnde Worte hör ich, dann Trommeln und Gesang,
sie wiesen längst dem Ren aus dem Berg, den lichten Gang.
Zurück in meiner Zeit, zurück in meinem Zelt, unter meinem Himmelsmund
sorgenvolle Gesichter blicken hier, auf mich im Rund.
Zwei von ihnen sah ich, zwei überholte ich, deren Zeit rennt und rinnt,
ich weine um sie, die bald nicht mehr sind.

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