Fjoergyn

Sade

Fjoergyn
Wir glaubten nie, wir sein am leben
Und doch der Tod verschonte uns
Kein Gedanke schenkt die Gunst
Benennt dies Welt, die kalten Reben
Die vom Grunde sich erstrecken
Und unser Sein im Schwarz verstecken
Als wären wir niemals geboren
Ein reiner Streich der Phantasie
Als hätte sich die Welt verschworen
Und den Menschen gab es nie

Und sei es so, ich würd es lieben
Umarmen würd ich diese Welt
Wir hätten keine Seel vertrieben
Hätten niemanden gequält
Der Himmel künde keine Träne
Das Federkleid nicht blutverklebt
Das Licht würd sich nach Sünde sehnen
Wie's im reinsten Herzen lebt

Doch ist's nicht wahr, ich fühl es noch
Zu tief ist dieses alte Loch
Aus dem sich niemand bergen kann
Ein Zustand zwischen jetzt und dann
Das aller Menschen Kinder liebt
Und uns'rer Tat sodann vergibt
Die sich durch unser Leben streckt
Und spottend das Gewissen neckt
Ach wär dies Welt ein Reich der Träume
Der Tod wär jedem Menschen fern
Es gäbe keine kahlen Bäume
Doch hätten wir dies wirklich gern

Wir leben nicht, wir sterben nicht
Und künden jedem Angesicht
Dass man es ehrt, die Meinung schätzt
Bevor der Neid es dann zerfetzt
Das Streben stirbt, und resigniert
Denn alles steht am Anfang fest
Das Geben wirbt, kapituliert
Und gibt dies Reich final den Rest

„Zum Glück wars nur ein kalter Raum
Ein Märchental, ein finstrer Traum
Wir streben wachsam durch die Zeit
Bis zum Ende gibst Geleit
Und küssen jeden neuen Tag
Aus Angst man könnt ihn nicht mehr sehn
Tanzen durch das Sonnenlicht.
Bis wir am Ende dankend gehen."
Geschwächt erhebe ich mein Herz,
Der Traum hat mir an Kraft genommen
Und trage mich zum Fensterkreuz,
um ihn vor Freude zu begrüßen
Die Sonne schweigt, der Himmel weint
Und liegt dem Menschen nun zu Füßen

„Er wird geboren, bis er zerbricht
Sie leben nicht, sie sterben nicht
Ich bin allein in dies Geschicht
Sie leben nicht, sie sterben nicht"

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