Fjoergyn

Wie jahr um jahr

Fjoergyn
Tausend Farben gleich, keine gleich,
hast Du in den Wald gehängt
Das Blattgefieder angemalt,
dem Baum ein neues Kleid geschenkt
Du greifst hinein und reißt am Stamm
Rufst den Wind in deine Hand
Er legt sich in das Astgewebe
Auf dass es breche, sich bewege

Sie werden fallen wie schon Tausende zuvor
Wie der Herbst es vorgesehen,
wie es Jahr um Jahr geschehen

Die Tage werden kürzer
und die Dunkelheit kehrt Heim
Die Kälte zieht vom Norden
in die kahle Lichtung ein

Sie windet sich um jeden Hauch
Des Windes und er sehnt sich auch
Nach ihrer Macht, nach ihrem Klang
Der Melodie im Sturmgesang

Sie welken, brechen, stürzen in den Erdenschoß
Wie der Herbst es vorgesehen
Sie schweben, fallen, lassen ihre Wurzeln los
Wie es Jahr um Jahr geschehen

Der Herbst ist kahl, gar nackt doch bunt
Und viel zu müde um zu raufen
Er ruft den Schnee in dieser Stund
Der Winter kommt nach Haus gelaufen

Die Welt hat sich heut' Nacht verkehrt
Sie dreht sich munter unbeschwert
Und doch scheint sie heut' neu zu sein
Frost und Winter kehren Heim

Am Firmament zieht Kälte auf
Die Sterne frier'n am Himmel fest
Sie fallen als Kristall zuhauf
Wenn Frost den Himmel weinen lässt

Wie Jahr um Jahr
Schläft die Erde ein!
Wie Jahr um Jahr
Kehrt der Winter Heim!

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