Fredl fesl

Vogelnest

Fredl fesl
An am Sonntag i woass no wie heut´.
da hat mi´s Spazierengeh´n g´freut,
und weil ma halt nix a so g´foit,
drum bin i glei aussa in Wald.

Auf oamoi i geh no net lang,
da hör i an wunderschön´ G´sang,
aha denk i mir und schaug nauf,
auf´m Baum war a Vogelnest drauf.

I denk mir do kraxelst jetzt nauf,
und nimmst dir des Vogelnest aus,
des Kraxeln war gar net schwar,
aber wia i nauf kimm war´s Vogelnest laar.

Und wie i am Baum drob´n sitz,
vom Kraxln no fürchterlich schwitz,
do kimmt a Lieb´spaar versunken im Traum,
und hockt si grad unter mein Baum.

Ja i auf mein Baum bin ganz still,
möcht sehn was der Liebhaber will,
er sagt i hob di so gern,
du sollst mei Weiberl bald werd´n.

Er nimmt sie ganz zart bei der Hand,
und sagt ihr ins Ohr allerhand,
sie sagt ja i hätt di scho gern,
aber wer soll uns´re Kinder ernähr´n.

Ich bin ein katholischer Christ-ist,
und du von dem selb´n Glauben bist,
vertrau nur da drob´n auf den Herrn,
der werd scho die Kinder ernähr´n.

Da schrei i glei obi vom Baum,
Bagage jetzt schleichts euch fein hoam,
wann i obi kumm zeig i euch den Herrn,
der euch tuat die Kinder ernähr´n.

Dia zwoa warn vor Schreck´n ganz blass,
ham g´moant dass der Herrgott scho woass,
no san´s grennt über Stock über Strauch,
i hob g´haltn vor Lacha mein Bauch.

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