Ein schatten
Minas morgulIhr neblig schimmernd Leichentuch
Und blutig rot, am Himmel, steht
Der Mond in seiner schönsten Pracht.
Vom Totenbett ersteh ich auf,
Zu wandeln in der Welt umher.
Zu sehen was wohl die Menschlein treiben,
Doch zu leben nimmermehr.
Zuweilen glaub ich, selbst noch,
Zu sein, ein Teil von diesem Leben
Und strebe ganz danach, mich dem
Trugschluss hinzugeben, es sei so,
Wie von mir gedacht, doch, vergeht die
Nacht, ist aller Schein verflogen und grausig
Schrecken. Ich ward, durch meiner
Selbstmitleid, betrogen.
Es trägt die Nacht, ein eisig Gewand.
Schwarz und unergründlich tief, ein Schatten im Verstande,
Ein Schatten,
Mein Schatten!
Will ich nun finden, meine Ruh und schließen sanft die Äuglein zu?
Will ich nun finden, meine Ruh und wenden mich den Sternen zu?
Ein Schwelgen in Erinnerungen,
Bleiche Taten fahl besungen,
Tage die vergessen waren,
Gut versteckt und tief begraben,
Drängen sich in meinen Kopf,
Klappern wie im hohlen Topf,
Machen mürbe den Verstand,
Bringen Leid und machen krank.
Schlag den Schädel an die Wand,
Vergrab dich bis zum Hals im Sand,
Vergiss die Träume die zersprangen,
Fein wie Glas, das sanft der Hand entglitt.
Mürbe, mürbe machen sie,
Stehe auf und schnell entflieh,
Den dunklen Tagen, die dich plagen
Und dein Herz in Angst verzagen.