Schelmish

Oh könig von preussen

Schelmish
Oh König von Preussen, du grosser Potentat,
wie sind wir deiner Dienste so überdrüssig satt!
was fangen wir nun an in diesem Jammertal,
allwo ist nichts zu finden als Not und lauter Qual?
allwo ist nichts zu finden als Not und lauter Qual?

Und kommt das Frühjahr an, da ist die grosse Hitz'.
da heißt es Exerzieren, das ein'm der Buckel schwitzt.
da heisst es Exerzieren von Morgen bis Mittag,
und das verfluchte Leben das währt den ganzen Tag.
und das verfluchte Leben das währt den ganzen Tag.

Vom Exerzieren weg geht's wieder auf die Wacht,
kein Teufel tut nicht fragen, ob man gefressen hat.
kein Branntwein in der Flasche, kein weißes Brot dabei
ein schlechtes Tabakrauchen, das ist der Zeitvertreib.
ein schlechtes Tabakrauchen, das ist der Zeitvertreib.

Dann kommt ein' frisch' Parad' tut man ,nen falschen Tritt,
so fängt man an zu rufen: "der Kerl muß aus dem Glied!"
Patronentasche runter, den Säbel abgelegt,
und tapfer drauf' geschmissen, bis er sich nicht mehr regt.
und tapfer drauf' geschmissen, bis er sich nicht mehr regt.

Ihr Herren nehmt's nicht wunder, wenn einer desertiert,
wir werden wie die Hunde mit Schlägen malträtiert.
und bringen sie uns wieder sie henken uns nicht auf,
das Kriegsrecht wird gesprochen: der Kerl muß Gassen lauf!
das Kriegsrecht wird gesprochen: der Kerl muß Gassen lauf!

Und wann wir Gassen laufen, so spielet man uns auf
mit Waldhorn und Trompeten, da geht es wacker drauf
da werden wir gehauen von einem Musketier.
der eine hat's Bedauern, der andre gönnt es mir.
der eine hat's Bedauern, der andre gönnt es mir.

Und werden wir dann alt, wo wenden wir uns hin?
die G'sundheit ist verloren, die Kräfte sind dahin!
und endlich wird es heißen: ein Vogel und kein Nest!
geh' Alter, nimm den Bettelsack, bist auch Soldat gewest!
geh' Alter, nimm den Bettelsack, bist auch Soldat gewest!

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