Leb und lauf
ZadokUnd ich rannte los - ich wollte es schaffen - wollte leben.
Hinter mir die Meute hörte ich von fern schon schreien.
Tausende im Blutrausch - und ich war ganz allein.
Drei Minuten - und ich jagte über Stock und Stein.
Meine Angst lief mit mir - holte mich als erstes ein.
Immer wieder sprach ich zu mir - "Niemals gibst du auf"!
Hörte diese Stimme in mir:
"Leb und lauf ..."
Zwei Minuten - meine Füße waren schwer wie Blei.
Immer lauter wurde hinter mir die Meuterei.
Schweiß und Tränen liefen - liefen über mein Gesicht.
Spürte meine Kräfte schwinden und die Schmerzen nicht.
Zwei Minuten - wenn ich stehen bleib ist die Jagd vorbei.
Kommt aus meiner Kehle noch ein allerletzter Schrei.
Doch die Stimme in mir schrie noch lauter - "Gib nicht auf"!
"Wenn du weiter leben willst":
"Leb und lauf ..."
In der Ferne konnte ich das Ziel verschwommen seh'n.
Hörte den Gesang von Engeln - es war wunderschön.
Alles wurde bunt und mir - mir wurde plötzlich klar,
dass ich angekommen, dass ich hier zu Hause war.
Eine ganze Flut von Bildern strömte auf mich ein.
Riss mich in die Tiefe - mit ins Unterbewusstsein.
Und dann ging die Tür vor mir mit lautem knarren auf
und ein grelles Licht es schrie mich an:
"Leb und lauf ..."