Egonoir

Der unschuldige mörder

Egonoir
Es begab sich, das Balder Arges träumt
Seinen Tod sah er vorhergesagt
So nahm darauf Frigg, seine Mutter, allen Lebenden, Dingen und Pflanzen ab den Schwur ihm nie ein Leid zu tun
Nur der Mistelzweig ward unvereidigt, zu jämmerlich und zu klein

Tod des Lichtes
Dolch um Pfeil, Ger und Schwert, doch nichts fügt dir Schmerz und Wunden -
Sanft legt er den Zweig in meine Hand
Bringer der Zwietracht -
Alles verstummt als dein Körper zu Boden fällt -
Das Licht fährt zur Hel
Bruder vergib!

Valis Rache
Vali, ich seh seine Wut -
Nicht kämmt er das Haar, nicht wäscht er die Hand,
bis Balders Tod gesühnt -
Ein Schmerz, ein Schrei, es ist vorbei -
Hinab führt nun mein Weg

Helheim
Zäume Garm, Frau Hel -
Gib den Weg frei, meinen Bruder zu sehen

Reich mir die Hand, mein Bruder und verzeih!

Götterdämmerung
Horch, das Horn ertönt -
Heimdal warnt
Und es heult Lokes Sohn, seiner Fesseln befreit -

Ein Schlachtenlärm verkündet, dass ein Weltenleben endet -
Und die Fähre der Toten bringt neue Fracht -

Aufstieg
Seite an Seite
Balder und Hödur entsteigen Helheim -
Doch liegt die Welt in Trümmern Blut und Knochen,
und auch Walvater weilt nicht mehr -
Doch es wächst Hoffnung im Schatten des Weltenbaumes

Ein Zweiter Frühling
Und wir werden wieder reiten wie einst, mein Bruder -
Die Wälder werden wieder grün -
Der Gedanke bringt neues Leben in eine alte junge Welt
Das ist ein Frühling, ein Frühling wie er früher einmal war -

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