Stehe still!
Richard wagner
Sausendes, brausendes Rad der Zeit,
Messer du der Ewigkeit
Leuchtende Sphären im weiten All,
Die ihr umringt den Weltenball
Urewige Schöpfung, halte doch ein,
Genug des Werdens, laß mich sein!
Messer du der Ewigkeit
Leuchtende Sphären im weiten All,
Die ihr umringt den Weltenball
Urewige Schöpfung, halte doch ein,
Genug des Werdens, laß mich sein!
Halte an dich, zeugende Kraft,
Urgedanke, der ewig schafft!
Hemmet den Atem, stillet den Drang,
Schweiget nur eine Sekunde lang!
Schwellende Pulse, fesselt den Schlag
Ende, des Wollens ew'ger Tag!
Daß in selig süßem Vergessen
Ich mög alle Wonnen ermessen!
Wenn Aug' in Auge wonnig trinken,
Seele ganz in Seele versinken
Wesen in Wesen sich wiederfindet,
Und alles Hoffens Ende sich kündet,
Die Lippe verstummt in staunendem Schweigen,
Keinen Wunsch mehr will das Innre zeugen:
Erkennt der Mensch des Ew'gen Spur,
Und löst dein Rätsel, heil'ge Natur!
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