Goethes erben

Schattendenken

Goethes erben
Als ich den Tag als das erkannte
was er wirklich war
waren die Schatten deutlich hörbar

Warum blühen und verwelken
weinend Wasser trinken
und im Strudel sanft versinken
umarmt vom Nass
ein nicht ganz konsequenter
Schwimmversuch

Das Lied der Freiheit
stumm in Ketten
rostbraun
gleichwohl
am Jetzt gebunden
schlicht gefangen

Meine Welt ist Grau
Schwarz Weiß
ein Mischton aus Gut und Böse

Doch die kleinen Zwischenbilder
heucheln buntes Zeitvergnügen
nicht sehend
doch ins Hirn geschossen
flüstern sie
verstandentschlossen
auch ohne Ohren
ganz lieblich kühl
Das Blitzgewitter
macht die Augen
selbst für schöne
Dinge blind

Die Schatten denken mit

Doch die kleinen Zwischenbilder
heucheln buntes Zeitvergnügen
nicht sehend
doch ins Hirn geschossen
flüstern sie
verstandentschlossen

Man sieht sie nicht
Gefühle werden konsumiert
vakuumverpackt
bezahlt?
mal warm mal tiefgekühlt
verschenkt?
mal aufgedrängt
da zum Selbstzweck
scheinbar unbrauchbar
ein Mehr als totes Beigeschenk
niemals gelebt
die Seele
schlicht verhundern lässt

Und nur der Zorn
treibt mir jenes Wasser
in die Augen
welches irgendwann
als Meer
mir meinen Atem
rauben wird

Bin ich übrig?

Als ich den Tag
als das erkannte
was er wirklich war
beschloss ich
wach zu sterben

Warum nicht letztendlich auch
die Träume töten

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