Lyroholika

Nicht meine welt

Lyroholika
Wenn ich morgens aufwache, die Augen aufmache, dann ist die Hauptsache, dass ich aufsteh' und mich aufmache.
Doch wenn ich dann rausgehe und sehe all die Leute, denke ich mir: Heute wärst Du lieber mal im Bett geblieben!
Was passiert um mich herum? Ich versteh' es nicht! Wo liegt der Sinn? Nein, ich seh' ihn nicht!
Oft sehn' ich mich nach einer Erklärung, Erkenntnis, da in mir das Unverständnis vehement ist.
Denn es übersteigt meine Vorstellungskraft, warum ich von der Welt 'ne ganz andere Vorstellung hab' als so viele,
so dass mir ihre Motivation gänzlich unergründlich bleibt. Stündlich reib' ich mir die Augen und glaub's nicht, denn es ist unglaublich!
Schreinemakers heult, die ganze Nation glaubt! Unser Kaiser herrscht, während die ganze Nation schaut!
Pur macht 'n Album, die ganze Nation kauft! Bitte Tickets für die Klappse, denn ich glaub', ich brauch's!
Die Zeitung macht mich verrückt jeden Morgen. Les' ich, was geschieht, denk' ich: Die Welt ist verrückt geworden!
Doch vielleicht bin es auch ich. Doch ist es doch egal, was ich glaub' oder nicht,
da mich Tag für Tag, Nacht für Nacht nur das eine quält, und zwar, dass ich genau weiss: Dies hier ist nicht meine Welt!
Das hier ist nicht meine Welt! Manchmal denke ich, die ganze Welt ist gegen mich!
Ich versteh' es nicht! Sometimes I feel like the whole world is against me!
Gelegentlich hab' ich das Gefühl, die ganze Welt ist gegen mich, dann lebe ich einfach vor mich hin, als wär' mein Leben Pflicht.
Wo ist der Spass? Ich spür' die Kälte um mich rum und guck' zu tief in's Glas.
Es wäre besser, wenn Du Dir Deine Kommentare sparst! Ich komm' nicht klar, Menschen hassen, Menschen lieben,
Haustiere streicheln, Hecken schneiden, Gartenzäune streichen! Die Welt, in der ich lebe, ist voller Fragezeichen!
Ich höre Stimmen Sprache sprechen, doch mit fremden Sinn. Mienen lachen maskenartig über Witze, die keine sind,
doch keiner nimmt's wahr, alles ganz normal. Hey, bin ich wahnsinnig oder spinn' ich?
Doch ich bin nicht verrückt, spiele meine Rolle nur im falschen Stück. Schein oder Sein? Mein oder Dein?
Ich find' nicht zurück und der Blick nach vorn kein Ziel, seh' nur: Öde Tragödie ist der Stil dieses Spiels.
Die Handlung ist flach, die Dialoge dieses Dramas dumm, meine Augen schreien, doch mein Mund bleibt stumm.
Ich will keine Stütze der Gesellschaft sein, kein Denkmal für Eltern sein, kein Angestellter eines Schweins.
Was fälllt Euch ein, jedem Eure Regeln für sein Leben zu geben ohne zu fragen und zu sagen: Ja, so ist es eben!
Doch eben so will ich nicht sein, will nicht still sein, nicht gut oder schlecht, sondern nur für mich echt sein!
Das hier ist nicht meine Welt! Manchmal denke ich, die ganze Welt ist gegen mich!
Ich versteh' es nicht! Sometimes I feel like the whole world is against me!
Warum hab' ich soviel Stress? Was hab' ich verbrochen? Warum hab' ich mit zwanzig Jahren schon müde Knochen?
Jede Woche frag' ich mich, was das soll. Warum hat man nur Erfolg, wenn man Befehle befolgt und sich anpasst wie ein Musikantenstadl-Stammgast?
Ich hass' es mitzuschwimmen mit dem Strom! Erst die Lehre, dann Karriere und dann in Pension, damit die Eltern immer stolz sind auf ihren Sohn.
Wenn die wüssten, der steckt manchmal schon bis zum Hals im Morast und fühlt sich eingesperrt wie in Alkatraz. Diese Welt ist ein Knast!
Doch manchmal ergreif' ich für kurze Zeit die Flucht und setz' mich an meinen Schreibtisch und dort schreib' ich
mein Testament, hab' auch schon die Schlinge aufgehängt und muss nur noch auf den Stuhl steigen.
Doch ich lass' es bleiben! Vielleicht bin ich zu feige, vielleicht hab' ich Angst vor'm Schweigen!
Das hier ist nicht meine Welt! Manchmal denke ich, die ganze Welt ist gegen mich!
Ich versteh' es nicht! Sometimes I feel like the whole world is against me!
Lyroholika! Lyroholika Colonia! Kinder vom Bahnhof Süd!
//Und Radio!
Lyroholika! Lyroholika! Yeah! Kopfnicker! Baby, Baby!
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