Tartosgardh

Für claudia

Tartosgardh
Vom Glück verlassen trieben wir in den Fluten der Zeit,
Einsam und verloren, ohne Heiterkeit,
Verdammt, verlassen, ein Schicksal schwer,
Und doch brachte es die Zuflucht her,
Den Ausweg fern den harten Plagen,
Ohne Ängste, ohne Klagen.
Du wolltest fliehen, genau wie ich,
Weg von hier, auf ewiglich.

In den Balsamwäldern fanden wir den heilenden Trunk,
Unter verträumten Bäumen träumten auch wir
Und nicht vergebens war es, nein, es war der Beginn,
Der Anfang einer Liebe, voller Gefühl,
Unverständlich schön und kraftvoll,
So wund're ich mich immer noch.

Am See, zwar kühl, doch dennoch warm
Nahm ich dich dann in den Arm,
Ein erster Kuss ließ Wunden schwinden,
Der Schein des Mondes Lippen finden.
Und so, im Zauberwein ertrunken
Ist auch uns're Pein gesunken,
Kein Halt! Rein nichts kann uns nun halten -
Alle Worte dir nur galten.

Nun sehn' ich mich nach deiner Nähe,
Der Liebkosung deiner weichen Hände,
Der Wärme deines nackten Körpers,
Dein Atemzug auf meiner Haut,
Dein Haar an mich geschmiegt...
Der Traum ist Fleisch geworden.

Doch wie oft ist es uns nicht gegönnt, uns zu sehen...
Schier unendlich große Distanz zwischen uns,
Nur ein verschwommenes, trübes Abbild deiner trage ich in mir.
Aber ich weiß, dass es dich gibt
Und mein Geist nicht nur als Opfer einer üblen Illusion dient -
Wir werden uns wiedersehen.
Bis dahin lodern in mir der Klang deiner Worte
Und Erinnerungen an unvergessliche Momente,
Die mir wohl nie entschwinden werden.

In uns flammen auf Gelüste,
Ich lecke heiß nun deine Brüste,
Fleisch auf Fleisch in wilder Gier,
Zuckend neben Kerzenzier.
Deine Lippen, halb geöffnet, hältst du mir so taufeucht hin,
In dem Rausch der Libido ich das Liebesspiel beginn.
Unter unsre'm Zungenregen werden alle Wüsten feucht,
Ich mit funkelnd' Augen nun uns den Kriegespfad beleucht'.

Verzehren wir uns im Sündenkleid gegen alle Scheinmoral,
Keiner schafft es zu besiegen die Entscheidung, diese Wahl,
Verstoßend gegen Konventionen, Dogmen, gegen Regeln starr,
In der Welt der geistig Toten ist halt unser Freigeist rar.
Claudia, oh Kriegerin, gemeinsam führen wir den Stahl,
Jede Stunde tobt ein Blutbad, es schmälert sich der Feinde Zahl.
Uns're Liebe bringt den Krieg, uns're Liebe ist die Schlacht,
Sex und Liebe haben tosend, tausendfach den Sturm entfacht.

Alle Lust sei Widerstand, alle Lust gerichtet gegen
Christentum auf seinen falschen, lügenvollen Heuchlerwegen.
Vereinigung am 4. Juli, 17 steht für Lebensblut,
Das in mir an jenen Tagen köstlich speist die lechzend' Glut.
Wie du oben auf mir thronst verfluchen wir die Feindesschar
Und die Reibung uns'rer Körper blasphemiert ganz wunderbar.
Klimaxiere und genieße, ich schenke dir den kleinen Tod,
Deine Lippen glänzen glühend wie Rubine, brennend rot.

Ich schwöre dir bei meiner Seele,
Meinem Leben, bei mir selbst,
Dass ich bis in den Tod für uns're Liebe kämpfe,
Alle Hindernisse niederreiße und mögen sie hoch wie scharfkantige Gebirge sein.
Rebellion gegen Tradition, fragwürdige Werte und Moral!
Unter der Flagge von Tartosgardh stellen wir uns allen Feinden,
Das schwöre ich bei meiner Seele, meinem Leben, mit meinem Blut.
Claudia, ich liebe dich!

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