Schattendasein

Von grambestirnter frühlingswut

Schattendasein
Ein unberührter Bach, sanft, weich und leise
Trägt gefallene Blätter in gefährlicher Not
Auf seine eigensbestimmte triumphierende Weise
Vorbei an einem gekentertem Boot
Durch die unheilvollen Kanten einer felsigen Schneise
Vom Blute der Toten gefärbt in tiefstem Rot
Schickt die stummen Begleiter auf die ungewollte Reise
Hinein in ihren erlösenden Tot

Wir, die wir unrein
Wir sind wie der Bach
Entspringen altem Gestein
Sind erschaffen aus Schmach
Führen der Menschen leere Hüllen
Werden sie alle in Wissen ertränken
Um die Reihen unsrer Gefährten zu füllen
Und der Welt neue Bäche zu schenken

Wir, die wir ungnädig
Wir sind wie die Blätter
Fallen fast stetig
Auserkoren als Retter
Überkommen schwache Wesensmassen
Die ihre Kinder in Hochmut ausbrüten
Um die Heuchler und Falschen zu fassen
Und in Unmut und Rache zu wüten

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