Mondstille

Die seele frei

Mondstille
Am Felsensprung, den Himmel schauend
In Ketten schwer das Herz gebunden
Der Geist lethargisch, still ergrauend
Mir wünscht ich hätte Trost gefunden

Ein Schleier grimmig und entschlossen
Im Vorhang der Vergänglichkeit
Hüllt mich ein, ich bin verdrossen
Schwindend Träume, alle Zeit

Auf kahler Höh, die Fichte harrend
Von Schnee bedeckt in reinem Kleid
Ihr inner Quell erscheint erstarrend
Zeugt von treuer Träumer Einsamkeit

Und diese Fichte, die da stehend
Diese Fichte, die bin ich
Stille Träume gleich dem Schnee vergehend
Sterbend Sehnsucht, innerlich

Doch des Baumes Fessel, Träumesarg
Hat mir zu lang, ein Leid getan
Leidenschaft flammt auf, ich werde stark
Und mach die Welt mir Untertan

Wohl frei im Fluge, Bruder Vogel
Freund der Winde bin ich gern
Gleich dem Kinde unbekümmert
Dem Traum so nah, der Wahrheit fern

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